Es gibt nicht den einen Einrichtungsstil, der zu jeder Person passt, sondern es gibt eine Vielzahl, die alle durch unterschiedliche Farben und Designs gekennzeichnet sind. Egal ob Landhausstil, Shabby Chic, Boheme oder Minimalismus, um nur einige Beispiele zu nennen, vieles ist möglich. Denn eines ist sicher, beim Thema Einrichtungsstil lautet die Devise immer, alles kann, nichts muss. Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so. Und gerade der Shabby Chic bietet vielfältige Möglichkeiten, Räume wohnlich und einladend zu gestalten.

Shabby Chic – mehr als nur ein Wohntrend?

Egal welchen Einrichtungsstil jemand liebt, die Frage ist immer, ist es lediglich ein Wohntrend, der nach kurzer Zeit gegen einen anderen ausgetauscht wird oder ist es eher ein Lebensgefühl. Diese Frage kann nicht immer klar beantwortet werden, vor allem dann nicht, wenn der Einrichtungsstil keiner klaren Linie folgt und sich alles eher nach Möbelhaus anfühlt. Ganz anders ist das beim Shabby Chic, denn hier zeigt der Einrichtungsstil in der Regel eine Lebenseinstellung. Es geht um die Wertschätzung alter Dinge, um das Gefühl, dass Gegenstände eine Geschichte erzählen können bzw. könnten. Denn um Räume im Shabby Chic einzurichten, können die Gegenstände alt und gebraucht sein, müssen es aber nicht. Und genau diese vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten machen die Faszination für diesen einzigartigen und abwechslungsreichen Einrichtungsstil aus.

Alt, aber nicht aus der Zeit gefallen

So oder so ähnlich lässt sich der Einrichtungsstil Shabby Chic ganz gut beschreiben. Shabby Chic heißt wörtlich übersetzt schäbiger Schick, was sich definitiv nicht so harmonisch anhört, weshalb sich der englische Namen durchgesetzt hat. Zwar wird der Einrichtungsstil durch alte oder auf alt gemachte Gegenstände ausgezeichnet, doch diese sind nicht schäbig. Zumindest nicht schäbig im Sinne des deutschen Wortes, denn dieses hat im Regelfall eine negative Bedeutung. Beim Shabby Chic kommen zwei unterschiedliche Arten von Möbeln und Gegenständen zum Einsatz. Auf der einen Seite sind dies echte alte Dinge, die zwar Gebrauchsspuren aufweisen, aber nicht kaputt oder unansehnlich sind. Ganz im Gegenteil, die Alterungsspuren verleihen diesen Dingen das gewisse Etwas. Da es nicht immer möglich ist, echt alte Gegenstände zu finden, z. B. weil sie zu teuer sind oder einfach nicht auffindbar, werden auf der anderen Seite Möbel, Dekorationsgegenstände und vieles mehr auf alt getrimmt. Das bedeutet, es werden bewusst Alterungsspuren erzeugt, mit denen gekonnt der Eindruck erweckt wird, dass der Gegenstand schon einiges erlebt hat. Es geht darum, von den immer gleich wirkenden Räumen, die aussehen, als wären sie alle demselben Möbelhaus entsprungen abzurücken und den Räumen einen individuellen Look zu verleihen. Denn eines ist sicher, keine Gebrauchspuren gleichen den anderen, egal ob diese über die Jahre durch die tatsächliche Benutzung entstanden sind oder bewusst erzeugt wurden. Das bedeutet, jeder Gegenstand verleiht dem Raum und ganz besonderes Ambiente und so ergibt sich Stück für Stück ein harmonisches Gesamtkonzept.

Coole Alterungsspuren und gedeckte Farben

Der Shabby Chic zeichnet sich vor allem durch Möbel mit Alterungsspuren und gedeckte Farben aus. Die Möbel können echt alt sein oder bewusst erzeugte Alterungsspuren aufweisen. Auch eine Kombination ist immer ein Hingucker. Wichtig ist immer, ein harmonisches Gesamtkonzept zu erzeugen. Hierfür ist es von großer Bedeutung, dass eher gedeckte und sanfte Farben wie Weiß, Beige, helles Braun oder sanfte Grautöne zum Einsatz kommen. Bei den Materialien wird überwiegend auf Holz und teilweise auf Metall zurückgegriffen. Bei der Dekoration kommen Materialien wie Leinen, Leder, Spitze oder auch Glas, Keramik oder Porzellan zum Einsatz. Wichtig ist immer, dass eher auf natürliche Materialien zurückgegriffen wird. Allerdings kann auch mit Silber oder Pailletten ein bewusster Hingucker erzeugt werden. Um den Shabby Chic stilsicher umzusetzen, ist es wichtig, dass Möbel mit authentisch erzeugten Alterungsspuren gekonnt mit echten alten Stücken und verschiedenen Dekorationselementen erzeugt werden. Dank vielfältiger Inspirationen kann so immer eine harmonische und stilvolle Inneneinrichtung zusammengestellt werden. Und eine Besonderheit hat der Shabby Chic definitiv, es ist kein starrer und einengender Einrichtungsstil, ganz im Gegenteil, Shabby Chic lebt vom Wandel und den Veränderungen. Das Benutzen und damit auch die Abnutzung von Gegenständen macht den besonderen Charme dieses Einrichtungsstils aus.

Shabby Chic für alle

Auch wenn es bestimmte Grundlagenelemente gibt, die den Shabby Chic prägen, so ist es bei diesem Einrichtungsstil am Ende immer eine Eigeninterpretation, was jede einzelne Person daraus macht. Denn was für die eine Person zu viel oder zu wenig ist, ist für die andere Person genau richtig. Wer den Shabby Chic in den eigenen vier Wänden umsetzen möchte, der kann sich folgende Basics als Richtlinie nehmen.

Shabby Chic Basics:

  • Möbel mit Gebrauchsspuren (echt alt oder bewusst erzeugt)
  • zarte und matte Farben (z. B. Weiß, Hellgrau, Beige)
  • schlichte Materialien (z. B. Holz, Metall, Glas, Keramik)

Kurzum, eine Einrichtung im Shabby Chic ist jederzeit möglich. Egal ob die Möbel im Stil des Shabby Chics gekauft werden oder selbstständig Möbel bearbeitet werden, am Ende zählt, wie sich die einzelnen Stücke miteinander verbinden und zu einer harmonischen Einheit werden.

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