Eine gut organisierte Küche erleichtert den Alltag. Wenn man jederzeit weiß, welche Vorräte noch im Haus sind und wo sich welche Küchenutensilien befinden, wird das Kochen gleich viel einfacher und stressfreier. Allerdings sind chaotische Vorratskammern und Küchenschränke ein weitverbreitetes Phänomen. Viele Menschen wissen gar nicht, was sich dort alles verbirgt, sodass immer wieder Lebensmittel verderben oder sich Reste ansammeln, für die sie eigentlich keine Verwendung haben. Deshalb ist ein regelmäßiger Vorratscheck sinnvoll. Einmal im Jahr sollten die Küchenschränke und die Vorratskammer gründlich überprüft und neu organisiert werden. Wie man dabei am besten vorgeht, erklären wir in diesem Artikel.
Schritt 1: Alles ausräumen und überprüfen
Um sich einen Überblick zu verschaffen, sollten zunächst alle Lebensmittel, die ungekühlt gelagert werden, aus den Schränken, Regalen und Schubladen geräumt werden. Anschließend müssen sie sorgfältig überprüft werden. Produkte, die abgelaufen sind, sollten aussortiert werden. Bei einigen Lebensmitteln wie zum Beispiel Gewürzen oder Trockenwaren kann die Haltbarkeit deutlich länger sein, als das Mindesthaltbarkeitsdatum angibt. Bei diesen Produkten kann durch genaues Anschauen, Riechen, Fühlen und vorsichtiges Probieren geklärt werden, ob sie noch genießbar sind. Doch alles, bei dem die Genießbarkeit zweifelhaft ist, sollte entsorgt werden. Auch auf Lebensmittelmotten sollte geachtet werden. Diese hartnäckigen Plagegeister befallen gerne Mehl, Haferflocken, Tee und andere Lebensmittel und legen ihre Eier in die kleinsten Ritzen. Falls Spuren von Motten oder ihre Gespinste in Vorräten gefunden werden, sollte alles, was geöffnet ist, rigoros ausgemistet werden. Außerdem können Lebensmittel, die zwar noch gut sind, aber nicht verwendet werden, auf einem separaten Haufen gesammelt werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um Lebensmittel handeln, die nicht dem eigenen Geschmack entsprechen oder die man selbst nicht beim Kochen nutzen würde. Wer sich gesünder ernähren möchte, kann auch gleich Süßigkeiten und ungesunde Snacks aussortieren. Wenn Chips und Schokoriegel nicht im Haus sind, fällt es viel leichter, darauf zu verzichten. Allerdings sollten gesunde Alternativen vorhanden sein, wie Nüsse oder Eiweißriegel, um Heißhungerattacken etwas entgegensetzen zu können. Die aussortieren Produkte können im Freundes- und Familienkreis verschenkt oder sogar gespendet werden. Übrigbleiben sollten nur noch Produkte, die gut und gerne genutzt werden können. Gleiches gilt für Utensilien und Geräte. Defektes sollte entsorgt werden. Wurden die Popcornmaschine, die Förmchen für Eis am Stiel, das Raclette-Set oder dergleichen mehr schon lange nicht mehr benutzt, woran sich – wenn man ehrlich ist – auch nicht so bald etwas ändern würde, können diese Dinge ebenfalls getrost aussortiert werden. Sie können ebenfalls verschenkt oder gespendet werden. Wer sich noch nicht ganz trennen mag, kann sie gegebenenfalls auch im Keller oder einem anderen Lagerraum unterbringen. In der Küche oder Vorratskammer sollten sie jedoch keinen wertvollen Platz in Beschlag nehmen.
Schritt 2: Reinigung
Bevor alles, was bleiben darf, wieder eingeräumt wird, ist es Zeit für eine gründliche Reinigung. Alle Oberflächen sollten mit einem angefeuchteten Tuch und einem milden Haushaltsreiniger abgewischt werden, um Staub, Krümel und Co. zu entfernen. Auch Konserven und Verpackungen, die eingestaubt sind, sollten gesäubert werden. Anschließend alles gut trocknen lassen.
Schritt 3: Einräumen mit Köpfchen
Ist in der Küche zu wenig Platz, um alle Vorräte übersichtlich aufzubewahren, kann es sinnvoll sein, zusätzlichen Stauraum für Lebensmittel in der Abstellkammer oder im Keller einzurichten. Dabei sollte aber sichergestellt werden, dass Temperatur und Luftfeuchtigkeit dies erlauben. Geöffnete Lebensmittel sollten nach Möglichkeit in luftdichte Behälter wie Schraubgläser umgefüllt werden. Sie halten die Lebensmittel nicht nur frisch, sondern schützen sie auch vor dem Befall von Lebensmittelmotten. Viel zu schnell kann es sonst passieren, dass eine frisch gekaufte Packung bereits befallen ist und sich die Schädlinge großflächig auf die eigenen Vorräte verteilen. Durchsichtige Behälter erleichtern das spätere Wiederfinden spezifischer Produkte. Eine gut lesbare Beschriftung sollte trotzdem grundsätzlich auf allen Behälter angebracht werden. Um eine bessere Übersichtlichkeit zu erreichen, ist es außerdem hilfreich, alle Lebensmittel in Kategorien einzuteilen und entsprechend zu sortieren. Wie diese Kategorien aussehen, ist den individuellen Vorlieben überlassen. Denkbar sind unter anderem diese Kategorien: Trockenwaren, Gemüse und Obst in Dosen, Fertiggerichte, andere Konserven, Gewürze, Süßigkeiten, Knabbereien, etc. Ein Regal kann beispielsweise für Backzutaten reserviert sein, eine Schublade für Gewürze. Mit einem solchen System findet man immer schnell, was gerade benötigt wird. Häufig genutzte Produkte sollten dabei besonders gut zu erreichen sein, Salz und Pfeffer sollten also immer griffbereit sein, Lorbeerblätter hingegen dürfen ruhig weiter hinten einen Platz finden. Wenn mehrere Packungen oder Dosen eines Lebensmittels vorhanden sind, sollte beim Einräumen das Mindesthaltbarkeitsdatum beachtet werden. Was bald abläuft, gehört ganz nach vorn, beziehungsweise oben, damit es leicht als Erstes gegriffen werden kann. Werden neue Packungen gekauft, sollten sie dementsprechend an letzter Stelle platziert werden. So sinkt das Risiko, dass Lebensmittel unbemerkt ablaufen.
Schritt 4: Ordnung beibehalten
Mit der Neuorganisation ist das Gröbste geschafft. Nun sind alle Vorräte systematisch gelagert und ein Überblick wurde gewonnen. Jetzt gilt es nur noch, diese Ordnung nach Möglichkeit aufrechtzuerhalten. Gezieltes Einkaufen erleichtert dies, denn Spontankäufe sind oftmals überflüssig und landen letztlich ungenutzt in der hintersten Ecke der Vorratskammer. Außerdem kann dank des Wissens um die eigenen Vorräte nur gekauft werden, was tatsächlich noch benötigt wird, um ein bestimmtes Gericht zu kochen oder eine leckere Speise zu backen. Zudem weiß man, welche Produkte bald ablaufen und schnell verbraucht werden sollten. Trotz aller guten Vorsätze kann sich natürlich trotzdem das ein oder andere ansammeln, das nicht mehr genutzt werden kann oder soll. Deshalb ist es ratsam, den hier vorgestellten Vorratscheck ungefähr einmal im Jahr durchzuführen. Hält man sich daran, ist er in der Regel schnell erledigt und macht keine großen Umstände.